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Ich rannte über die Straße. Ich wollte mir das ganze
Entschuldigungs-Gerede ersparen, das musste nun wirklich nicht sein. Ich hatte
den Zeitpunkt gut abgepasst, denn direkt hinter mir kam eine Kolonne an Autos
und George musste auf der anderen Straßenseite warten. Ich war am
gegenüberliegenden Bürgersteig angekommen und drehte mich um. Er stand mit
hängenden Schultern gegenüber von mir, getrennt durch die Straße. Es war so
ironisch. Wir waren uns so nahe und doch so weit von einander entfernt.
Was
hatte ich mir nur gedacht, Gefühle für ihn zu entwickeln? Niemand kam mit
meiner Welt klar, niemand sah mich für die Person, die ich war, sondern nur für
eine Prominente.
Ich blickte zur Seite und sah an einem Kiosk, der am
Straßenrand stand, mehrere Klatschblätter, die mich alle zeigten, wie mich ein blasser, rot-blonder Engländer küsste. Ich wollte mich gerade angewidert
wegdrehen, als mir ein Wort ins Auge viel: Kronprinz.
Also Traumprinz war ja wenigstens noch im Kontext, aber Kronprinz? Ich ging
näher und hob die Zeitschrift an. Ich las mir die Überschrift durch. Wieder und
wieder. Ich konnte meinen Augen nicht glauben.